Die Erwartungen der Reisegäste an Destinationen, Reiseprogramme, authentische Reiseerlebnisse und Service steigen. Die Zusammenarbeit mit Paketreiseveranstaltern schafft hier umfangreiche Möglichkeiten für Busreiseunternehmen und ihre Reiseleitung – eine gute Abstimmung vorausgesetzt.
Paketreiseveranstalter sind für Busunternehmer wichtige Partner und ermöglichen eine breite Aufstellung und Ergänzung der eigenen Reiseangebote. Gerade in Gebieten und Regionen, in denen Spezialwissen dringend benötigt wird, runden sie die Angebotspalette der Busreiseunternehmen ab. Grundsätzlich reichen Engagements zwischen Busreiseunternehmen und Paketern von der Integration weniger Reisebestandteile, etwa der Unterkunft und der Führung in einer Destination, bis zur vollumfänglichen Ausgestaltung der Reise. Auch die Betreuung unterwegs mit paketereigener Standort-Reiseleitung ist möglich.
Die Zusammenarbeit tangiert den Reiseleiter, als Vertreter des Busreiseunternehmens, vor Ort und unterwegs. Je nach Variante ändern sich die Aufgabenschwerpunkte der Reiseleitung. Eine professionelle und individuelle Einarbeitung in das Thema ist daher elementar wichtig. Für eine gute Synchronisation der eigenen Leistungen und der Paketer-Leistungen muss die Reiseleitung die Buchungsabläufe und Verantwortlichkeiten von Leistungsbestandteilen unterwegs genau kennen.
Bei Reisen in Eigenregie können mögliche Qualitäts- oder Kapazitätsprobleme direkt durch den Reiseleiter angesprochen und behoben werden. Bei Bestandteilen des Paketreiseveranstalters können sich die Reaktions- und Bearbeitungszeiten verlängern. Die fehlende direkte Verbindung zwischen Reiseveranstalter und Leistungsträger kann unter Umständen zu Kommunikationsproblemen, besonders an Feiertagen, führen und Rückfragen und Klärungen erschweren. Professionelle Paketreiseveranstalter können oft auch kurzfristige Änderungen berücksichtigen, jedoch sollten Ablaufprozedere und Ansprechpartner klar geregelt sein.
Unabhängig von der Intensität der Zusammenarbeit gilt weiterhin: Beim Einsatz von Paketern und externen Dienstleistungen muss die Reiseleitung stets auf ein mögliches Qualitätsgefälle zwischen eigener und Fremdleistung achten. Dieses kann im Positiven wie im Negativen wirken, wenn etwa die eingekaufte Fremdleistung deutlich besser oder schlechter als die gewohnte und anvisierte Qualität ist.
Zwei Platzhirsche für einen Platz …
Viele Paketer stellen, gerade in exotischen Reisegebieten, auch eine eigene Reiseleitung für die gesamte Reiseroute zur Verfügung. Hierdurch ändert sich der Tätigkeitsschwerpunkt der buseigenen Reiseleitung. Die detaillierte Abstimmung mit dem Paketer und dessen Reiseleitung ist grundsätzliche Voraussetzung eines reibungslosen Ablaufs, um störende Dopplungen in Fahrtbegleitenden Kommentaren sowie Kompetenzgerangel zu vermeiden.
Das Mehr an Service und die authentische Umsetzung kann gerade bei klassischen Busreisegästen tiefsitzende Bedürfnisse befriedigen und ehrliche Sympathien wecken. Weiter ergeben sich bei einer gut strukturierten und geplanten Zusammenarbeit mit der Reiseleitung des Paketers kurze zeitliche Freiräume für die jeweils andere Reiseleitung. Diese sollte gezielt zur Vorbereitung von zusätzlichen Highlights genutzt werden; etwa das Kaufen einheimischer Spezialitäten für die Reisegruppe, um den Wow-Effekt auf der Busfahrt zu sichern.