Einen großen Anteil am reibungslosen Workflow der neuen Busfertigung in Neu-Ulm hat der bayerische Qualitätshersteller Günzburger Steigtechnik, der mit drei automatisierten stufenlos verstellbaren Aufdacharbeitsanlagen das Herzstück der neuen Vorbereitungslinie bildet.
„Die Umstellung war für uns unausweichlich, denn wir sind der einzige Hersteller, der überhaupt noch in Deutschland produziert. Um die Standorte und die Arbeitsplätze zu stärken, mussten wir die Abläufe verändern, damit die Produktionskosten pro Fahrzeug auf einem wettbewerbsfähigen Level bleiben“, erklärt Lars Urban, Leiter Werkplanung bei der Evobus GmbH.
Urban und sein Projektteam krempelten die Abläufe komplett um, technologisch und organisatorisch wurde von einem bisherigen Mehrlinien-Konzept auf ein Einlinien-System umgestellt, die Montage erfolgt komplett staplerlos.
Dank der neuen Lösung mit verkürztem Zwangstakt und synchronem Rangieren der Fahrzeuge profitiert Evobus von einem Effizienzgewinn in Fläche und Logistik sowie einer signifikanten Arbeitszeiteinsparung.
Der Wechsel vom Mehrlinien- auf das Einlinien-System zur Reduzierung der Taktzeiten war eine entsprechend große Herausforderung. „Wenn man aufgrund der Taktzeitenreduzierung ein kürzeres Zeitfenster zur Verfügung hat, bedeutet das eben auch, dass deutlich mehr Arbeiten gleichzeitig am Fahrzeug ausgeführt und auch schneller erledigt werden müssen als bisher“, so Urban.
Sämtliche Dacharbeiten werden dabei in einer neuen Vorbereitungslinie vorgenommen, die aus drei automatisierten Aufdacharbeitsanlagen der Günzburger Steigtechnik besteht. Auf der ersten Bühne werden die Glasdachelemente oder Panoramadächer in die Bus-Chassis eingesetzt, auf der zweiten Bühne werden je nach Bustyp noch Fugenarbeiten vorgenommen sowie Antennen und Designelemente montiert. Bühne drei dient zur Montage von Klimaanlagen. Auch Dachluken oder Notausstiege werden hier endmontiert.